
Zwischendurch
Frühmorgens bei Familie Karbaum-Richter
(Gedicht zum Schnulli schenken)
​
Frühmorgens liegt sie wach im Bett
und denkt ein Scharfmacher wär jetzt ganz nett. (Senf)
Den Mann ganz neidisch angeseh`n
2 mal unten fummeln, das wäre schön. (Schnürsenkel)
​
Oder einmal von hinten geleckt
schnell hat sie ihn aufgeweckt. (Briefmarke)
​
Und dauert’s eventuell etwas länger
hat sie schon parat einen Tropfenauffänger. (Taschentuch)
​
Sie wirft sich auf ihn, sie ist bereit
und prüft nun seine Standfestigkeit. (Sahnesteif)
​
Wird es bei dem ganzen Stemmen und Heben
am Ende eine Kinderüberraschung geben? (Kondom mit Loch)
​
Doch leider wird’s nix, der Tank ist leer
der Mann hat keinen Treibstoff mehr. (Backpulver)
​
Da hilft auch nicht, sie kann es spüren
ein Hilfsmittel zum schnellen Einführen. (Löffel)
​
Sie steht auf, geht ins Bad, macht an das Licht
und schmiert sich Creme für oben ins Gesicht. (Zahncreme)
​
Dann noch schnell an das gedacht
was Küssen so erfrischend macht. (Vivil)
​
Zum Schluss fehlt nur noch zum perfekten Dress
etwas Schickes gegen den Alterungsprozess. (Frischhaltefolie)
​
Nun sitzen Beide am Frühstückstisch
in der Mitte steht der Fresskorb, natürlich frisch. (Korb mit Heu)
​
Da spricht der Mann auf einem Male:
„Schatz, reich mir doch rüber, die schöne Obstschale.“ (Bananenschale)
​
Sie denkt, nicht nur Obst ist gut für deine Figur
du bräuchtest dringend ne ganze Vitaminkur. (Buttermilch)
​
Sie meint dann trotzdem, sie wär auf ihn ganz stolz
wenn er heut bauen würde, eine Garderobe aus Holz. (Kleiderbügel)
​
„Gar kein Problem, du flotte Biene
dazu brauche ich aber meine Bohrmaschine.“ (Zahnstocher)
​
„Ach, wenn du dabei bist, dann baue doch mit
ein Eigenheim für uns Beide, das wär der Hit.“ (Schneckenhaus)
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Der Mann rollt die Augen und denkt sich, oh weh
dann wird ja gar nichts aus meinem BMW. (Brot mit Wurst)
​
Und auch nichts aus meinem Sofortbildgerät
obwohl es auf meiner Wunschliste steht. (Spiegel)
​
Er überlegt schnell und schlägt ihr dann vor
„Wie wäre es mit einer schönen Stehleuchte vorne am Tor?“ (Kerze)
​
„Oder für deinen geschundenen Rücken
ein 2-Stufen-Massagegerät zum Entzücken?!“ (Topfkratzer)
​
Sie winkt ab und sagt dann zum Spaß:
„ne halbnackte Putzhilfe, dass wäre krass.“ (Meister Propper)
​
Na klar, denkt er, wenn der wäscht die Teller
dann hol ich die Jagdausrüstung aus dem Keller. (Fliegenklatsche)
​
Und bevor der sich meine Frau anlacht
besorg ich was so richtig Stimmung macht. (Luftschlange)
​
Doch bevor die Situation eskaliert
schlägt er ihr vor, ein Essen zu Viert. (Tütensuppe)
​
Sie freut sich und sagt: „da bin ich dabei“
und er überrascht sie noch mit einem Weinabend für Zwei. (2 Zwiebeln)
​
Mario Sachse
2020
Wandern wir mal
​
Zu einem Ausflug zur Tages schönster Stunde
trafen wir uns auf Station in geselliger Runde
am 6.9. im Jahre Zwanzig Neunzehn
würden wir direkt an der Elbe lang geh’n.
​
Das Wetter war schön, die Sonne schien leicht
ob das für die Erholung der Patienten wohl reicht?
Die taffe Frau Krause nahm all bei der Hand
mit Frau Böhme und 8 Mann zog man fröhlich ins Land.
​
Frau Meier und Frau Kluge waren natürlich dabei
plus Frau Brettschneider waren es an Frauen dann drei.
Mit Herr Sachse, Herr Kullmann und ihrem Witz im Gepäck
waren auch Herr Seitz, Herr Stieber und Herr Belikov weg.
​
Dem Wege war Anführerin Frau Krause voraus
denn sie kennt sich hier in Dresden gut aus
und wie die Lemminge liefen alle ich nach
ab und an man ein Wort miteinander auch sprach.
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So ging es an Straßenbahn und Trümmerberg vorbei
Richtung Ostragehege wo die Sportschule sei
danach Querbeet, Boxerclub im Rücken
erspähte man das Elbufer voller entzücken.
​
Doch welch trauriger Anblick das Rinnsal uns bot
es war ein Gefühl zwischen Elend und Not
kein Schiff oder Ruderer, keine Ente, kein Schwan
zog zufrieden auf der Elb seine Bahn.
​
Doch egal, keine Zeit, die Gruppe muss weiter
die Stimmung recht locker, ausgelassen und heiter
bis auf einmal Frau Krause der Atemzug stockte
denn in der Ferne neben Schafen der Hammel schon bockte.
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Hat doch mitten der Natur der Schäfer ganz trocken
eine Wiese umzäunt und in dieser nun hocken
oder liegen und stehen in großem Gedränge
eine Herde Schafe in unzähliger Menge.
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Da blieb zum Rückzug nur der Marsch über’n Acker
und bald darauf machten wir `nen kleinen Absacker
denn zur Freude der Damen wir 2 Bänke benutzten
auch wenn Vandalen ringsum alles verschmutzten.
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Nach ein zwei Zügen frischer Luft an dem Flüsschen
zogen wir weiter und es war ein Genüsschen
denn ganz ehrlich, dieses erholsame Fleckchen
gehört ab heut zu meinen Lieblingsfleckchen.
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Erstaunlich beschaulich und friedlich und weit
machte sich beim Spaziergang die Ruh in mir breit
und vielleicht konnt ein Jeder unserer tapfer Gesellen
sich diesm schönen Gefühl der Entspannung hier stellen.
​
Sei`s wie es sei, auch die schönsten Stunden
vergehen im Fluge wie ein paar Sekunden
und man fühlt sich am Ende der zu kurzen Reise
wieder am Anfang, nur auf seltsamere Weise.
​
Die Hektik, der Stress, sind längst nicht Geschichte
Gedanken hängen tief wie schwere Gewichte
doch zeigt uns nur dieser kleine Moment
was uns leider oft fehlt und man selbst nicht mehr kennt.
​
Ein Fünkchen Zeit für die Sinne, den Geist
ein Ort, wo ein jeder Gedanke verreist
eine Zuflucht für Träume, die uns zu oft fehlt
ein zu Hause in der nicht nur Vollkommenheit zählt.
​
Drum lobet all Jene, die es immer schon wussten
die es aus freiem Willen schon taten, nicht mussten
die nicht von der Welten Wahn sind getrieben
lobet all Jene, die die Wanderung lieben.
​
Mario Sachse
2019
In 80 Jahren um die Welt
​
In Sauseschritten durch die Zeit
erlebtest du viel Freud und Leid.
Vergang`ne Tage lange her
sich zu erinnern fällt recht schwer
drum hör gut zu und schaue hin
vielleicht kommt’s dir dann in den Sinn
wer damals schon ein Schlagerstar
und was so noch in Mode war.
​
In den Dreiß`gern Gangsterzeit
mit Al Capone, Bonnie und Clyde.
Der 2.Weltkrieg klopfte an
Weltwirtschaftskrise, Autobahn.
Big Band, Swing im Radio
Armstrong, Rühmann sowieso.
Und im Kino liefen Bogart, Gable
und Hitchcock seinem Horrorfaible.
​
Die 40er dann in Trümmerland
der sinnlos Krieg ein Ende fand.
Geteilter Staat in Ost und West
die Trümmerfrau nichts liegen lässt.
Der Swing beflügelt da die Seele
Sinatra hat `ne gold`ne Kehle.
Einsteins Albert lässt uns hoffen
und John Wayne hat oft getroffen.
​
In den 50ern kalt bekriegt
der Ostblock mit dem Sputnik fliegt.
Das Wirtschaftswunder und von Bern
ein jeder hat den Elvis gern.
Wer Rock’n’Roll mag, lässig Twist
wer Currywurst auf Kuba isst
zur Jukebox Hula-Hoop sich dreht
bestimmt auf Dean und Kelly steht.
​
Die 60er, Berliner Mauer
JFK stirbt, große Trauer.
Juri Gagarin, Apollo, Mond
die Beatles, Stones, ganz ungewohnt.
In Woodstock alle Hüllen fallen
die Hippies auf die Rocker prallen.
Flower Power, Mini-Rock
Swinging Sixties, Bikini-Schock.
​
In den 70ern Honni, Brandt
Fußball-WM im Nachbarland.
Krieg in Vietnam und Watergate
bei uns die RAF durchdreht.
Disco, Peepshows, ABBA, Queen
zu Jürgens was mit Schlag anzieh`n.
Smokie, Bee Gees und James Bond
der Roy ist Black und Ebstein blond.
​
Die 80er mit Kohl und Wende
Ost-West dank Gorbatschow zu Ende.
Uns Tschernobyl in Atem hält
PC`s man auf den Schreibtisch stellt.
Punk, Sat1 und Neonfarben
John Lennon und Bob Marley starben.
Mit Leggins, Hip-Hop und A-ha
Dauerwellen und Vokuhila.
​
In den 90ern der Ostblock fällt
die D-Mark bei uns Einzug hält.
Der Balkankrieg und Lady Di
mit Handy, Internet so frei.
Das Arschgeweih zur Love-Parade
Tutti-Frutti kommt erst recht spät.
Boygroups, Techno oder Dance
die Volksmusik hat ihre Fans.
​
Die 2000, Dotcomblase
Globalisierung, weiße Nase.
World-Trade-Center mit Wüstenschlacht
Klima- und Börsencrash bei Nacht.
Euro, Iphone, DVD
statt Röhre nun `nen LCD.
Die Castingshows und Günter Jauch
Sneakers, Tattoos, Piercings am Bauch.
​
Mario Sachse
2016
In 80 Jahren um die Welt
(gekürzte Fassung)
​
In Sauseschritten durch die Zeit
erlebtest du viel Freud und Leid.
vergang`ne Tage lange her
sich zu erinnern fällt recht schwer
drum hör gut zu und schaue hin
vielleicht kommt‘s dir dann in den Sinn
wer damals schon ein Schlagerstar
und was so noch in Mode war.
​
1930
Die 30er Jahre im Charleston Fieber
Frauen tanzten flott und alleine lieber
die Kleider war’n eng und wunderschön
eine Augenweide sie zu seh’n.
​
1940
Die 40er im Gangstermodus
kein Schnick-Schnack oder Hokus-Pokus
aalglatt und kantig, geradeaus
der Mann ist Herr im eig’nen Haus.
​
1950
Rock’n’Roll, die 50er Jahre
Heiße Hüften, recht lange Haare
Provozierend und rebellisch gar
Dies die Zeit von Elvis war.
​
1960
In den 60ern Sex und Drugs
der eine Hasst es, der and’re mag’s
Flower-Power ohne Tabu
bunt und knallig gehört dazu.
​
1970
Die 70er im Hippie-Rausch
in der Komune Frauentausch
im Radio Abbas Disco Queen
die Mädels um die Häuser zieh’n.
​
1980
In den 80ern Hip-Hop Zeit
die Deutsche Welle lauthals schreit
der Gang ist lässig und auch locker
und Vokuhila ist ein Schocker.
​
1990
1990 Shirts und Jeans
zu Boygroups tanzen jetzt die Teens
Girlies mit Piercing und Tattoo
träumen ganz verliebt dazu.
​
2000
Im Jahr 2000 Techno Dance
die Discozeit hat ihre Fans
im Ohr brummt noch der laute Bass
alle hüpfen und finden’s krass.
​
2010
Die 10er sind auch fast vorbei
man ist in allem völlig frei
trägt und hört was halt gefällt
schön hier zu sein auf dieser Welt.
​
Mario Sachse
2016
​
Mit 2 lachenden Augen
​
Wir schauen zurück auf gute Stunden
und lecken uns jetzt mal so richtig die Wunden.
Von Ihnen kam niemals ein gutes Wort
wir freuen uns – denn Sie sind bald fort.
Sie sind einfach eine Frohnatur
mal auf, aber meistens neben der Spur.
Und wenn man ganz genau hinschaut
haben Sie uns doch eigentlich alles versaut.
Was wir gemeinsam dachten oder taten
war für`n Garten, mit Hacke und Spaten.
Sie haben den Laden so gut geleitet
und täglich Stunk und Trübsal verbreitet.
Es war die Pflicht, jetzt folgt die Kür
kein Dank ist unsere Antwort dafür.
Jetzt ist der Tag des Abschieds da
wir freuen uns riesig – juchhu, trallala.
Ungern lassen wir Sie gehen
natürlich nicht, auf Nimmerwiedersehen.
Die Belegschaft wünscht Ihnen noch kein Glück
und kommen sie hoffentlich nie wieder zurück.
​
Mario Sachse
2016
Frühmorgens bei Familie Kötteritzsch
(Gedicht zum Schnulli schenken)
​
Frühmorgens liegt sie wach im Bett
und denkt ein Scharfmacher wär jetzt ganz nett. (Senf)
Den Mann ganz neidisch angeseh`n
2 mal unten fummeln, das wäre schön. (Schnürsenkel)
​
Der Mann schaut noch ganz müde drein
aber ein sicheres Verhütungsmittel, das müsse sein. (Biskin)
​
Sie wirft sich auf ihn, sie ist bereit
und prüft nun seine Standfestigkeit. (Sahnesteif)
​
Doch nix wird’s, der Tank ist leer
der Mann hat keinen Treibstoff mehr. (Backpulver)
​
Sie geht ins Bad, macht an das Licht
und schmiert sich Creme für oben ins Gesicht. (Zahncreme)
​
Dann noch schnell an das gedacht
was Küssen so erfrischend macht. (Vivil)
​
Zum Schluss fehlt nur noch zum perfekten Dress
etwas Schickes gegen den Alterungsprozess. (Frischhaltefolie)
​
Nun sitzen Beide am Frühstückstisch
in der Mitte steht der Fresskorb, natürlich frisch. (Korb mit Heu)
​
Da spricht der Mann auf einem Male:
„Schatz, reich mir doch rüber, die schöne Obstschale.“ (Bananenschale)
​
Sie meint dann, sie wäre auf ihn ganz stolz
wenn er heut bauen würde, eine Garderobe aus Holz. (Kleiderbügel)
​
„Gar kein Problem, du flotte Biene
dazu brauche ich aber meine Bohrmaschine.“ (Zahnstocher)
​
„Ach, wenn du gerade baust, dann bau doch mit
ein Eigenheim für uns Beide, das wär der Hit.“ (Schneckenhaus)
​
Der Mann rollt die Augen und denkt sich, oh weh
dann wird ja gar nichts aus meinem BMW. (Brot mit Wurst)
​
Er überlegt schnell und schlägt ihr dann vor
„Wie wäre es mit einer schönen Stehleuchte vorne am Tor?“ (Kerze)
​
„Oder für deinen geschundenen Rücken
ein 2-Stufen-Massagegerät zum Entzücken?!“ (Topfkratzer)
​
Sie winkt ab und sagt dann zum Spaß:
„ne halbnackte Putzhilfe, dass wäre krass.“ (Meister Propper)
​
Na klar, denkt er, wenn der wäscht die Teller
dann hol ich die Jagdausrüstung aus dem Keller. (Fliegenklatsche)
​
Doch bevor die Situation eskaliert
schlägt er ihr vor, ein Essen zu Viert. (Tütensuppe)
​
Sie freut sich und sagt: „da bin ich dabei“
er umgarnt sie noch mit einem Weinabend für Zwei. (2 Zwiebeln)
​
Und als ob das nicht reicht, zaubert der alte Kater
einen Gutschein hervor, vom Amphitheater. (Gutschein)
​
Mario Sachse
2016
Ein Lächeln
​
Ein Abend wie Unzählige davor
lässig schlendernd durch den Raum
der Beat dröhnt laut in meinem Ohr
alles gewohnt, doch erkenn es kaum.
​
Steh manchmal fragend nur am Rand
und schau mir tanzende Körper an
verrückt, dass ich mal selbst dort stand
doch jetzt ist wohl die Jugend dran.
​
Ein Getränk und noch eins hindern mich
bei Zeiten den Weg nach Haus zu geh’n
als sich ein Lächeln zu mir schlich
und sich begann um mich zu dreh’n.
​
Erst ganz weit weg, ganz schwach und klein
nur für Sekunden war es da
ich denk, das kann für mich nicht sein
doch plötzlich war es ziemlich nah.
​
Verdammt, ich dreh mich um im Kreis
nur keine Hilfe ist in Sicht
ich aber doch am Ende weiß
auch so ein Lächeln Herzen bricht.
​
So steh ich Diesem gegenüber
und habe nichts zur Gegenwehr
hoffend es geht nie vorüber
doch wissend es wird niemals mehr.
​
Ein Traum, ich kneif mich in den Arm
kein einzig Wort dringt vor zu mir
bin überfordert von soviel Charme
ist ein Lächeln dann, was bleibt von dir.
​
Mario Sachse
2016
Du Unbekannte
​
Ich weiß nicht mal wer du bist
was du magst, trinkst oder isst
weiß kein Hobby, Tick von dir
keine Leidenschaft, gar Zier.
​
Bist mir völlig unbekannt
wie ein Korn im Wüstensand
doch auch wenn’s Leben uns nicht schenkt
ein Teil von mir stets an dich denkt.
​
Mario Sachse
2015
Die Besten
​
Im Kindergarten ist vorbei die Zeit
für die Schule stehen wir nun bereit.
5 Jahre waren hier für uns sehr schön
denn es gab Vieles jeden Tag zu seh’n.
​
Ob Bausteinecke oder Zahlenland
ob Fußballplatz oder im Kasten voll Sand
wir hatten viel Spaß in allen Ecken
konnten wir uns doch überall verstecken.
​
Backen, Werken, Türme bauen
Kinderturnen, Bilder schauen
Basteltisch, Geburtstagsfeste
alles war für uns das Beste.
​
Ihr habt uns ganz viel beigebracht
mit uns gesungen und gelacht
gerechnet und sogar gelesen
bei Euch allen sind wir gern gewesen.
​
Die Zeit war wirklich wunderschön
drum fällt’s auch schwer für uns zu geh’n
drum wollen wir nun Danke sagen
Euch in Gedanken bei uns tragen.
​
Wir wünschen euch Gesundheit und Glück
und blicken mit stolzer Freude zurück
auf uns’re schöne Kindergartenzeit
mit den tollsten Erziehern weit und breit.
​
Mario Sachse
2014
Die Zeit rennt
Das Jahr ist viel zu schnell vorbei
und siehe da, aus zwei mach drei
die Ehe ist hoffentlich noch frisch
und klein Paulina sitzt mit am Tisch.
Und dann sind es auf einmal die kleinen Sachen
die Euch gemeinsam bringen zum Lachen
genießt euer Glück, so wunderbar
hach, was war das nur für ein wildes Jahr.
​
Mario Sachse
2013
Kleiner Dank
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11 kleine Schulanfänger
saßen in einem Raum
Frau Lopp und Frau Fischer dachten
hach, das ist ein Traum.
​
8 Mädchen und 3 Jungen
so lieb und auch so schlau
wollten lesen, schreiben lernen
und machten kein Radau.
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Wie im Flug vergingen 2 Jahre
die Klasse 3 steht vor der Tür
sie haben’s geschafft mit ihrer Hilfe
wir sagen Dankeschön dafür.
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Mario Sachse
2012
Undankbarer Job
​
Ich wird immerzu getreten, geschlagen
über Kopf gehalten und missverstanden
muss stets den ich treffe, nach dem Wege fragen
und tu doch meistens am falschen Platze landen.
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Durch Stangen hab ich so manch blaue Flecken bezogen
werde erst sanft gefangen und dann doch fallen gelassen
werde ständig von eigenen Kollegen betrogen
und mein Arbeitgeber tut mich des Öfteren hassen.
​
Wurde mit starkem Druck schon zwischen Leder gepresst
werd reingeworfen in das größte Gedränge
wenn’s am Schönsten ist, man mich oft links liegen lässt
und überall wo ich arbeite, treibt man mich in die Enge.
​
Verzweifelt hat man mich schon zum Teufel gejagt
aber komischerweise immer wieder geholt
hat zu mir die schlimmsten Wörter gesagt
und bei Wind und Wetter den Hintern versohlt.
​
Man schlug mich, nicht nur mit einer Hand
und stach mir Nadeln unter die Haut
trieb mich über Asphalt, Schotter und Sand
und hat direkt vor mir eine Mauer gebaut.
​
Doch mit der Zeit entspanne ich mich
beginne die Narben auf der rauen Haut zu zählen
und merke langsam, sie lassen dich im Stich
Zukunftsängste mich aber längst nicht mehr quälen.
​
Nun werde ich nur noch herumgereicht
und von oben herab mitleidig belächelt
es ist schon krass, wie schnell die Zeit verstreicht
und man alt wird, während man dem Jon nachhechelt.
​
Ausgepumpt, mit Falten im Gesicht
lieg ich danieder, verlassen und ganz allein
ach, war das schön damals, ich im Rampenlicht
aber so ist es halt, als Fußball geboren zu sein.
​
Mario Sachse
2005
Glück gehabt
​
Einmal träumte ich, ich glaub es war gestern
ich hätt keine 3 Brüder, sondern 3 Schwestern.
Da war ich umgeben von Kleidern und Puppen
anstatt eines Rollers, war ein Springseil im Schuppen.
Überall lagen Haare und Schminkzeug herum
meine Ohren schmerzten, Zickenkrieg, na wie dumm.
Auch konnte ich stundenlang das Klo nicht nutzen
denn die Damen taten sich vorm Spiegel rausputzen.
Und an zusammen spielen war gar nicht zu denken
sie konnten ja noch nicht mal ein Dreirad lenken.
Unser Sandkasten sah bald wie ein Kochstudio aus
mit Förmchen, Sandkuchen, zu viel, ich muss raus.
Ich beschwerte mich dann bei der höchsten Instanz
fragte Mama und Papa: was soll der Affentanz.
Und wie ich dies sagte, bekam ich Ohrfeigen
in meinem Kopf spielten nun tausende Geigen
ich schüttelte mich: hab ich denn was versäumt?
3 Brüder rütteln an mir, ich hab schlecht geträumt.
​
Mario Sachse
2005
Die Gewerkschaft
​
G roße Dinge zu meistern
E inen jeden zu begeistern
W illenskraft zu demonstrieren
E inigkeit signalisieren
R echte immer durchzusetzen
K eine Pflichten zu verletzen
S ozial gerecht zu entscheiden
C haos stetig zu vermeiden
H art in Verhandlungen zu sein
A uch einfach mal zu sagen: NEIN
F indet hier seit 15 Jahren statt
T agtäglich, das ist Gewerkschaft satt.
​
Mario Sachse
2005
Vertrauensleute
​
Die Wahl ist zu Ende
die Stimmen gezählt
wir schütteln die Hände
denn du bist gewählt.
​
Aber nun erst beginnt
die Arbeit vor Ort
und nur der Zuspruch gewinnt
der auch hält sein Wort.
​
Also sprich Alle an
zeig Flagge – zeig Mut
und sieh freudig dann
das Vertrauen der Leute ist gut.
​
Mario Sachse
2004
Sinnlos gereimt 4
​
Hinterhältig und gemein
stellte ich ihm dann ein Bein
und freute mich wie sein Gesicht
als er verlor das Gleichgewicht
kreidebleich zum Boden sah
denn der war nunmehr ziemlich nah
und verformte unter Schmerzen
wie’s Feuer `s Wachs der Kerzen
sein Gesicht zu einem Brei
das Quasimodo neidisch sei.
Und wär das nicht genug des Guten
fängt es auch noch an zu bluten
und zu dem Blute und den Beulen
fängt er auch noch an zu heulen.
Doch dieses Heulen in meinem Ohr
kommt mir doch bekanntlich vor
und wie ich mich so recht besinne
seh ich nicht diese Straßenrinne…?
​
Mario Sachse
2004
Sinnlos gereimt 3
​
Der meisten Menschen Freundlichkeit
an Grenzen stößt zu jeder Zeit
wenn man plötzlich ungeniert
Tatsachen gänzlich unzensiert
ihnen vor die Nase hält
und dann mal die Frage stellt:
Wozu sind sie denn auf der Welt
glaubt man, dass es ihr gefällt
wenn man sinnlos auf ihr trampelt
und tagtäglich drauf rumhampelt?
Das Ende der Frage noch nicht formuliert
dann immer wieder folgendes passiert:
Ein Schlag auf die Lichter und tausende Sterne
fliegen durch die Birne und aus weiter Ferne
hört man die Worte: du dummes Schwein
und bezieht für `ne Frage mächtig Prügel ein.
​
Mario Sachse
2004
Sinnlos gereimt 2
​
…das Beil zischt lautlos durch die Luft
man riecht des Todes frischen Duft
im Aug des Hahnes sieht man es blitzen
unterm Federkleid tut er schon schwitzen
und je näher’s Beil zum Halse schnellt
sich ihm eröffnet die neue Welt
denn stets und ständig früh zu krähen
und täglich fette Hennen sehen?
Nein, das hält er auch nicht aus
und da kein and`rer Weg führt raus
wusste er genau, was zu machen ist
und krähte nicht auf, sondern fraß den Mist…
​
Mario Sachse
2004
Sinnlos gereimt 1
​
…ohne auch nur drüber nachzudenken
das Auto vom Fußweg runter zu lenken
raste ich mit Tempo einhundertdrei
auf’m Ku`damm an allen Geschäften vorbei.
Es krachte und die Passanten flogen
um mich herum im hohen Bogen.
Die Oma, die auf der Motorhaube sitzt
und sich das letzte Tröpfchen Leben ausschwitzt
machte glatt keine Anstalten abzuspringen
kein Wunder, ihre Beine im Grill festhingen.
Da bremste ich ab, aus voller Fahrt
das war, glaub ich, auch für die Oma zu hart…
​
Mario Sachse
2004
Was für ein Tag
​
Der Wecker klingelte wie jeden morgen
zu früh, um eigentlich aufzustehen
egal, ich hatte ganz andere Sorgen
welche?, das würde ich heute schon sehen.
​
Tastete, noch schläfrig, nach dem nervenden Ding
`man, war das `ne beschissene Nacht`
als er plötzlich von alleine ausging
komisch, hatte er das schon früher gemacht?
​
Ich stand auf und musste mich erst mal winden
es war verdammt noch mal kalt hier drin
ich versuchte krampfhaft das Fenster zu finden
aber wo zum Teufel ist es nur hin?
​
Da wo es sein sollte, war es nicht mehr
es klaffte in der Wand ein riesiges Loch
frierend und verdutzt lief ich umher
um das Fenster kümm’re ich mich später noch.
​
Ich schnappte mir schnell ein paar mollige Sachen
die Eiseskälte hielt ich fast nicht mehr aus
ging ins Bad, um mein Geschäft zu machen
setzte mich hin, ließ erst mal alles raus.
​
Und wie ich grübelnd da so saß
merkte ich, dass mit dem Klo was nicht stimmt
meine Füße wurden allmählich ganz nass
und ich sah, dass unter mir `ne Ratte schwimmt.
​
Ganz erschrocken und ohne abzuschütteln
sprang ich von der Schüssel runter
das Becken wackelte und ohne dran zu rütteln
krachte es auf den Fliesenboden hinunter.
​
Vor meinen Füßen lag nun ein Haufen Dreck
und durch meine Beine entwischte die Ratte
ich schaute in den Spiegel, war kreidebleich vor Schreck
und froh drüber, dass ich nicht noch Stuhlgang hatte.
​
Ach was soll’s, ich ließ es einfach liegen
für’s ganz machen blieb jetzt sowieso keine Zeit
der das angebaut hat könne was zu hören kriegen
auf’m Scheißhaus gestorben, mein herzliches Beileid.
​
So, schnell noch die Haut mit Wasser benetzt
wollt ich dann mit dem Kamm durch die Haare fahren
doch anstatt sie zu kämmen, hat er sie zerfetzt
denn das Mist-Ding klebt voll Kaugummi in meinen Haaren.
​
Die Zeit, die lief und sie hat gedrängt
und forderte nun nach schnellen Taten
also hab ich einfach `ne Mütze über’n Kopf gehängt
wenn einer blöd fragt, kriegt er Eine gebraten.
​
Ich dacht, bevor ich jetzt auf Arbeit gehe
muss ich aber noch einen Happen essen
doch als ich in den Kühlschrank sehe
konnt ich mein Frühstück glatt vergessen.
​
Denn war der gestern nicht noch voll?
Drinnen war zu mindestens was
und nun ist die Kiste leer, wie toll
wo war nur der elende Fraß?
​
Naja, dann gibt’s halt nur trocken Brot
mit Leitungswasser, war mir auch recht
dachte ich, doch zu meiner Not
stank das Wasser und das Brot war schlecht.
​
So packte ich wenigstens `nen Apfel ein
der nicht mal schlecht und madig war
zog die Jacke an, schlüpfte in die Schuhe rein
doch beim zumachen riss der Senkel, war ja klar.
​
Ich schloss dann hungrig, frustriert die Wohnungstür
überlegte, ob ich noch was vergaß von drinnen
man, zum zuschließen brauch ich den Schlüssel dafür
und der steckt verdammt noch mal von innen.
​
So verließ ich das Haus mit eisigem Blick
und schwang mich auf mein silbernes Rad
als ich plötzlich und zu meinem Missgeschick
merkte, dass das Ding keinen Sattel mehr hat.
​
Und mit voller Wucht knallten meine Eier
ungebremst auf die Stange nieder
ich brachte es nur noch zu einem kurzen „Auweia“
denn der Schmerz fuhr mir durch alle Glieder.
​
Nach einem Anfall von Bewusstlosigkeit
fasste ich den Beschluss zu laufen
stand an der Ampel, grün, es wird Zeit
da fuhr mich doch so ein Bekloppter über`n Haufen.
​
Nach einem Salto und dreifachem Lutz
schlug ich auf, aber war noch am Leben
die Eule stieg aus und haut auf`n Putz
‚was war das denn für ein Penner eben?‘
​
Fix und fertig wankte ich gleich zu ihm hin
da schnappte mich der Blindflansch am Kragen
raunte mich an, ob ich besoffen bin
und er wolle mich auch noch verklagen.
​
Ich winkte nur ab und sagte: ‚jaja
kannst froh sein, ich bin grad in Eile
hab andere Sorgen, als deine Schrottkarre da
sonst gäb es hier so richtige Keile.‘
​
Endlich auf Arbeit angekommen
zog ich mir den Blaumann an
und dachte mir noch ganz benommen
da war doch früher mal mehr Stoff dran?
​
Die Hose war so kurz wie ein Mini-Rock
und die Jacke war auch viel zu klein
nee, auf so was hatte ich nun gar keinen Bock
da bekommt mich nix und niemand rein.
​
Entnervt ging ich zu meinem Meister
und erklärte ihm die missliche Lage
‚sag mal, bist du noch im Kleister?‘
war nur seine einzige Frage.
​
Dann erzählte er etwas von Arbeitsmoral
und was eigentlich die blöde Mütze solle
er fragte: ‚ist dir denn alles egal?‘
und ob ich überhaupt noch arbeiten wolle.
​
Bevor ich auch nur ein Ton sagen konnte
gab er mir `nen Brief vom Abteilungsleiter
der sich übrigens in der Karibik sonnte
und drin stand: Herr Sachse, so geht es nicht weiter.
​
Die Auftragslage sei ziemlich mies
man müsse dringend Stellen abbauen
und mein Verhalten ihm keine andere Wahl ließ
nun sollte ich mich anderwärtig umschauen.
​
Die Zeilen noch nicht mal fertig gelesen
hörte ich wieder des Meisters Worte
er sei mit mir noch nie zufrieden gewesen
und ich sei einer der ganz faulen Sorte.
​
‚Ist ja gut‘, fuhr ich ihn an, ganz Barsch
‚ich konnt sie auch noch nie leiden
sie kriechen doch jeden nur in den Arsch
und tun den Erfolg Anderer neiden.‘
​
Und wie ich diese Worte hatte gesagt
kam auch schon die Faust geflogen
und ich hatte auch nicht nach mehr gefragt
aber trotzdem übelst Prügel bezogen.
​
Kriechend, mit zerbeultem Gesicht
und dazu immer noch schmerzenden Hoden
schrieb ich mit meinem Blut diesem kleinen Wicht
noch, du alte Sau, auf den Boden.
​
Irgendwie schaffte ich es, mich aufzurappeln
jeder einzelne Knochen tat mir weh
ich hörte ihn nur noch irgendwas Sappeln
‚dass ich dich ja nie wiederseh.‘
​
Darauf kann er seinen Arsch verwetten
schrie ich, soweit das noch ging
ich wollte mich nur nach Hause retten
mit dem bisschen, was an mir runter hing.
​
Ich verließ das Haus und zu meinem Übel
zog ein tropischer Gewittersturm auf
es goss auf einmal, wie aus tausend Kübel
gerade nur dorthin, wo ich auch lauf.
​
Es war fast so, wie in diesem Hollywoodstreifen
wo der Regen jeden Schritt von Truman wusste
so war’s auch jetzt und ich konnt’s nicht begreifen
warum ich auch die Blitzschläge einstecken musste.
​
Sie zerfetzten mir das letzte bisschen Stoff
ich rannte los, weil die Angst mich trieb
als ich beinahe in den Wassermassen ersoff
denn mein Fuß an `nem Gullideckel hängen blieb.
​
Doch auf einmal wie aus heiterem Himmel
tat sich die Wolkendecke auf
ein Engel kam geritten, auf seinem weißen Schimmel
packte mich und zog mich rauf.
​
Puh, das war ja auf’n letzten Pfiff
ich kriegte mich vor Freude kaum ein
als mich wieder ein Blitz traf und ich begriff
ein Engel, wie bescheuert muss man denn sein?
​
Der weiße Schimmel stand da auf 2 Rädern
und der Engel trug ein grünes Kostüm
dieses war komplett aus Leder
und seine Körperhaltung recht ungestüm.
​
Er fragte mich dann nach Namen und Wohnsitz
und ob ich mich überhaupt ausweisen kann
ich fragte ihn: ‚man Sheriff, ist das ein Witz?
ich habe doch fast gar nichts mehr an.‘
​
Da packte er zu, mit seiner riesigen Hand
und sagte: ‚auf dich warte der Knast.
Wir leben hier in einem sauberen Land
wo du mal gar nichts zu sagen hast.‘
​
Halbnackt, mit Handschellen abgeführt
erreichen wir die Hauptwache Null-Drei
und beim Blick der Anderen habe ich gleich gespürt
dass ich hier wohl auch nicht willkommen sei.
​
Es kamen dumme Sprüche aus jeder Ecke
dass ich zu diesen Verlierern zähle
und jetzt richtig tief in der Scheiße stecke
grölte es aus einer anderen Kehle.
​
Sie fragten mich dann auch noch nach meiner Mütze
ob sich es wohl mit ihr besser säuft
oder ob ich bloß meine hohle Rübe schütze
damit sie nicht voll Wasser läuft.
​
Da machte es in meinem Gehirn plötzlich `klick`
ein Schalter, so groß wie der Eifelturm
fiel um und ich bekam diesen irren Blick
und schnappte mir den nächstbesten grünen Wurm.
​
Zerrte ihn über alle Tische und Stühle
als sich die Anderen auf mich stürzen
es war ein mörderisches Gewühle
nicht jugendfrei, deshalb muss ich hier kürzen.
​
Als ich fertig war, mit diesen Blinden
und meine Pupillen wieder Normalgröße hatten
musste ich schnellstmöglich verschwinden
so wie vom sinkenden Schiff die Ratten.
​
Ich zog mir flink etwas Kleidung an
lagen ja genug Verletzte hier rum
und verließ als Freund und Helfer dann
das Polizeipräsidium.
​
Ich versuchte nicht weiter Aufsehen zu erregen
deshalb schlich ich mich kleine Gassen entlang
hatte aber nichts genützt, von wegen
gerade hier war der größte Massenandrang.
​
Ich geriet mitten in eine Protestkundgebung
zwischen Linken und Rechten, na wie fein
mich rauszuhalten war meine Bestrebung
da schlugen sie auch schon aufeinander ein.
​
Mit Knüppeln und schweren Eisenstangen
versuchten sie sich eins überzubraten
ich war in ihrer Mitte gefangen
und in die schlimmste aller Schlachten hineingeraten.
​
Hier und da hab ich ein leichtes Pieksen gespürt
ein bisschen geschubst wurde ich auch
ein paar mal hatte man mich am Kopf berührt
und ein Baseballschläger streichelte meinen Bauch.
​
Nach einiger Zeit war dann an diesem Ort
kein einziges Geräusch mehr zu hören
und ich schleppte mich so schnell es ging fort
wollte ja niemand beim Verbluten stören.
​
So taumelte ich Richtung Heimathafen
das Elend war in mein Gesicht geschrieben
ich wollt in mein Bett und nur noch schlafen
dieser Gedanke hat mich vorwärtsgetrieben.
​
So war ich nach langem Weg fast da
als sich ein Berg vor mir aufbaute
ich vor lauter Muskeln gar nichts sah
und erst mal Richtung Himmel schaute.
​
Ach du meine Güte, dacht ich mir
der Typ von heute früh ist das
ich fragte: ‚was willst du denn hier?‘
er sagte, dass ich heut früh was vergaß.
​
Ich sah in seine hässliche Visage
und meinte nur lax: ‚ist schon ok‘
ich glaube er kam jetzt so richtig in Rage
denn er meinte, dass er es nicht so seh.
​
Und bevor ich wusste was mit mir geschah
packte mich der Goliath am Nacken
als ich die Faust noch auf mich zukommen sah
dacht ich, jetzt wird ich ganz schön abkacken.
​
Und Bruchteile später, mich Thors Hammer traf
doch ich lächelte drüber, ganz verstohlen
er mich dann einfach zur Seite warf
weil er merkte, bei mir gibt es nichts zu holen.
​
Ich blickte um mich und sah das Schwein
‚na?, willste noch mehr Prügel kriegen?‘
wollt ich ihm hinterher noch schrein`n
als mir die Zähne aus der Schnauze fliegen.
​
So kroch ich nur noch die letzten Meter
die Umrisse des Hauses konnt ich schon erkennen
und dann erreichte ich es Minuten später
nichts wird mich von meinem Heim noch trennen.
​
Die Freude bei mir war riesengroß
als ich mein Namensschild an der Klingel las
aber wo ist denn mein Schlüssel bloß?
nachdenkend ich im Treppenflur saß.
​
Und da hörte ich einen mir bekannten Ton
er wurde immer lauter, ich ertrug es kaum
ich öffnete die Augen, was, klingelt der Wecker schon?
stehe auf und denk: was für ein krasser Traum.
​
Mario Sachse
2003
Fingerspitzengefühl
​
Hach, war das heute früh ein Schreck
es hatte wieder mal keinen Zweck
ich bekam ihn einfach nicht vollständig weg
unterm Fingernagel, diesen Dreck.
​
Egal mit was ich auch hab probiert
am Ende ist doch nichts passiert
also habe ich mal rumprobiert
und jeden einzelnen Nagel schön verziert.
​
Sie glänzten alle im Sonnenlicht
standen mir auch gut zu Gesicht
aber wenn der Nagel dann mal bricht?
nein, das gefiel mir wirklich nicht.
​
So schnitt ich sie einfach richtig knapp
und sah plötzlich, die Haut ist mit ab
da wurden meine Beine ganz schlapp
weil ich keine Fingerspitzen mehr hab.
​
Da lag ich nun in meinem Blut
in mir kochte es vor Wut
was man nicht alles für sau’bre Nägel tut
man scheißt glatt auf den Fingerhut.
​
Mario Sachse
2003
Unsere 1.
​
Bei uns in der Mannschaft spielen so manche Chaoten
selbsternannte Genies und extreme Exoten
nichts für schwache Nerven oder Fußballästheten
wir sind halt nur ganz normale Freistilathleten.
​
Da wäre als erstes die Torwartfraktion
zwei Fliegenfischfänger in voller Aktion.
Der DICKE ist eigentlich ein zu großes Kind
und fliegt nach so manchen Ball ziellos durch den Wind.
Die KATZE hat für seine Größe eigentlich zu kurze Beine
und wenn er mal nicht lacht, dann freut sich der Kleine.
​
Kommen wir zur Abwehr um ROY KEANE, dem LANGEN
man, was mussten wir schon zittern und bangen.
Er hat schon so manche Auszeit genossen
und wird meistens beim Kopfball nur angeschossen.
Da ist unser Superdribbler ANTUAN CAFU
ein Bulle von Mann und Schwattenknacker dazu.
Der JÜNGLING, der langlodige Bombenleger
wetzt tierisch über’n Platz, als jagt er `nen Neger.
Ganz gelassen und friedlich kommt BINO daher
ihn interessiert nun gar nichts, außer von Frauen der Bär.
Auch RIVALDO hat schon so manche hinterher gewunken
naja, ist ja logisch, er hat noch niemals Alkohol getrunken.
Apropos Alkohol, kennt ihr GARRY, den alten Läufer
in Fachkreisen nennt man ihn nur den Milchtütensäufer.
​
Das Mittelfeld ist der Mannschaft ihr Herz
bei unserer Truppe ist es eher ein Scherz.
Da sind WHISKAS und SFORZA, die zwei armen Seelen
die uns wie Latsch und Bommel mit Katastrophen quälen.
Und KALLE der Oberkommissar sieht jetzt aus wie geleckt
spielt `nen Bullenkick, den aber perfekt.
GONZALES, der alte Mittelfeldstratege
kreuzt mehr seine Augen, als seine Wege
und auch FIGO, die alte Schnullerbacke
kann zwar lange rennen, haut aber sonst auf die Kacke.
Nicht so RAUL, der kann spielen und laufen
und versucht nebenbei im Spiel noch Mixer zu saufen.
Bei DEMO dagegen, weiß man nie so recht
kann er überhaupt, und wenn ja, warum so schlecht?
HAGI, unsere kleine 3-Faltigkeit
schießt gerne mal 2 und ist noch viel lieber breit.
​
Die Stürmer sollten eigentlich Tore schießen
und nicht auf’m Platz die Blumen gießen.
Schlimm genug, dass der YOURI Balletttänzer ist
und dabei mal gerne das Tore schießen vergisst.
Auch FJORTOFFT, genannt AILTON, der Halslose
hat kein Feuer auf`m Spielfeld, sondern nur in der Hose.
LOTTNER trägt alles aus Jeans, wegen des Stils
man, sieht das blöd aus während des Spiels.
Übers Feld stolpert MAUSI, der alte Muschibunker
der trägt nämlich zwischen den Beinen seinen ganzen Klunker.
So kommt es dazu, dass zu guter Letzt
auch Neuling BANANE sich die Schale abwetzt.
​
Die Trainer dieser Elf sollten eigentlich merken
dass man nur mit Alkohol die Truppe kann stärken
doch DJIHAD, DER HEILIGE, trinkt lieber allein
und zieht sich ständig nur Schmutziges rein.
Dem KNOBI dagegen es herzlich wenig kratzt
bis ihm vor Wut wieder das ein oder andere Ei platzt.
​
Alles in Allem haut doch eigentlich Alles so hin
nur Fußball spielen ist eben nicht drin.
​
Mario Sachse
2002
Is`n Handwerkerding
​
Besessen, von der Perfektion getrieben
wirbelt er Tag für Tag ab früh um Sieben.
Egal ob Sonne oder Regen
stellt er sich jedem Sturm entgegen.
​
Nässe, Kälte oder Schnee
kein Unwetter auf Erden tut ihm weh.
Mit kühlem Kopf er stets agiert
nie das Wesentliche aus den Augen verliert.
​
Wenn es nicht läuft, ist er bereit
jedes Problem wird für ihn zur Kleinigkeit.
Zielsicher peilt er die Lage aus
und macht im Handumdreh`n das Beste draus.
​
Mutig und entschlossen geht er zu Werke
die gnadenlose Brillanz ist seine Stärke.
Nichts und niemand hält den blauen Mann auf
auch nicht du, ein Amen drauf.
​
Mario Sachse
2002
Gedanken
​
Ich frage… du sagst…
ich wage… du klagst…
ich träume… du fliegst…
ich versäume… du siegst…
ich treibe… du stehst…
ich bleibe… du gehst…
ich lasse… du gibst…
ich hasse… du liebst…
​
Mario Sachse
2002
Tief in mir
​
Wieder sitz ich hier vor einem leeren Blatt
meine Blicke kreisen wie wild umher
die Gedanken im Kopf haben das Warten satt
wollen raus aus mir, sie zu halten fällt schwer.
​
Es ist wie eine Sucht, ganz tief in mir
zu erklären, beschreiben, was täglich geschieht
sie bricht einfach aus, mal dort, mal hier
will jeden zeigen, wie es wirklich aussieht.
​
Traumatisiert schreibt der Stift in der Hand
Wort für Wort und Zeile für Zeile nieder
habe jede Faser von mir auf`s Papier gebannt
es ist die Sehnsucht zu schreiben, immer wieder und wieder.
​
Mario Sachse
2001
Keine Lust
​
Ich hab zur Zeit zu gar nichts Lust
dass das mal passiert, hab ich längst gewusst
und als ob das zu meinem Übel nicht reicht
auch noch die Langeweile nicht von meiner Seite weicht.
​
Da leb ich nun so fad vor mich hin
und seh` in dem was ich tue gar keinen Sinn
schiebe meinen Körper mit halber Kraft hin und her
und merke, so gar nix machen, fällt auch nicht schwer.
​
Ist doch geil, so blöd hier abzukacken
hat halt jeder seine ganz eigenen Macken
und irgendwann vielleicht, in einer freien Minute
kommt mir dann das viele nichts tun zu Gute.
​
Mario Sachse
2001
Hammerfreuden
​
Nimm den Hammer, zerschlag etwas
wie, das macht dir keinen Spaß?
Glaub ich nicht, versuch`s doch mal
such dir was aus, ist deine Wahl.
​
Der Tisch in der Küche? Ist nicht schlecht
klopp ihn zusammen, am Besten sperrmüllgerecht.
Die Schrankwand im Wohnzimmer? Ist ok
zerschmetter‘ einfach alles, tut niemanden weh.
​
Hau einfach drauf zu, schließ deine Augen dabei
denk an irgendwas Leckeres, z.B.: Leipziger Allerlei.
Sieh dir danach alles genau und gründlich an
und freu dich, was ein Hammer so alles anrichten kann.
​
Mario Sachse
2000
Reim für Reim
​
Die Kunst heutzutage Gedichte zu schreiben
ist wahrlich und ohne zu übertreiben
eine Kunst, die einfach nicht Jedem behagte
ein Mancher sich damit schon zu Tode plagte.
​
Ein ganz Anderer sich nicht getraute zu fragen
zu sagen, ob und wie er solle es wagen
um nicht mehr zu klagen, am Hungertuch zu nagen
zu spät, er wird morgen zum Friedhof getragen.
​
Ja traurig ist diese Angelegenheit schon
nicht immer trifft man den richtigen Ton
denn der Dichtling braucht auch sehr viel Pfiff
sonst bekommt er die Reimerei nicht in‘n Griff.
​
Oftmals sind verfasste Verse zu lang
oder man verfehlt den poetischen Klang
manchmal ist die Botschaft der Story zu schlecht
denn auch darauf haben Leser ihr gutes Recht.
​
Dann wieder ergibt alles gar keinen Sinn
und man gibt sich aus Frust dem Besäufnis hin
zernagt Stift für Stift, schreibt Blatt für Blatt
flucht vor sich hin und hat’s dichten bald satt.
​
Also Leute, wollt ihr Gedichte verfassen
könnt ihr auf folgendes Einen lassen:
beim Reimen kommt es nur darauf an
wie man und ob man und wenn, ja, dann wann.
​
Mario Sachse
1999/2020
Es
​
Es wurde erzählt, dass es mal kommt
als keiner dran dachte, kam es auch prompt.
Man hoffte, es würde nie geschehen
und einfach an uns vorrübergehen.
Aber es kam so, wie es kommen musste
auch wenn es vorher keiner wusste
und doch man konnte es erahnen
was sich würde hier anbahnen.
Nun ist’s zu spät, jetzt ist es da
nicht Einer, also keiner, es kommen sah.
Und nun wo es da ist, ein Jeder sich fragt
warum hat man damit sich rumgeplagt?
Es ist wie es ist, aber nicht so wie man dachte
also denkt nicht drüber nach, geht ran, aber sachte.
​
Mario Sachse
1999
Mann und Frau
​
Ich will euch berichten von Mann und Frau
vom wirklichen Leben, hart und rau.
Ich will erzählen von Freud und Leid
die man erlebt, allein oder zu Zweit.
Und ich will euch erzählen, wie es ist mit der Liebe
und wenn sie erwachen, die sexuellen Triebe.
Das alles und noch ein bisschen mehr
werdet ihr nun erfahren, drum höret her!
​
Es ging schon los bei den alten Griechen
als sie erlernten das Gehen, Hören, Riechen.
Als der Mann erfuhr, dass es Frauen gab
er sich gleich darum bewarb
bei ihr an erster Stelle zu stehen
für sie würde er bis ans Ende der Welt gehen.
Und wenn es sein muss, noch ein bisschen weiter
da sieht man, früher waren sie auch nicht gescheiter.
Ob Gallier, Römer oder Germanen
die männlichen Kerle doch konnten nicht ahnen
was Frauen denn eigentlich wirklich sind
kein Engel oder gar himmlisches Kind.
Nein, aufreizend, hinterlistige Geschöpfe
welche den Männern verdrehen die Köpfe
und sie um jeden Verstande bringen
bis sie Klagelieder singen.
Doch keiner unser starken Geschlecht
brachte es bisher jemals zurecht
sich von diesem schlimmen Verfall loszureißen
sich selbst erstmal in die Hand zu beißen
um zu erwachen, um zu verstehen
dass es auch anders im Leben muss gehen.
Dass man als Mann sein eig’ner ist
und nicht der Frau aus Händen frisst
wenn ihr danach ist, mal ab und zu
dann lass sie einfach steh’n in Ruh.
Tu einfach das was dir gefällt
sei endlich Mann und zieh in die Welt
genieße dein Leben in Saus und Braus
betrink dich richtig, schnapp dir `ne Maus
vergeude deine Zeit nicht mit alten Problemen
denn diese tun dich sowieso nur lähmen.
So sag ich den Männern der heutigen Zeit
nichts ist schöner als ein Leben zu Zweit.
Doch wenn euch mal die Nase stinkt
und ihr nach Luft in der Beziehung ringt
so seit nicht feige, sondern schreit es heraus
und schafft als Mann klare Verhältnisse im Haus.
Und wenn’s euch nicht mehr gefällt mit der Alten
so versucht sie nicht mit aller Kraft zu halten
sondern sagt euch, ich bin jung und schön
mit mir wollen auch noch Andere geh’n.
Denn Männer dieser Welt, nehmt euch zu Herzen
nichts ist schlimmer als Liebeskummerschmerzen.
Drum schnappt euch ein and’res Perückenschaf
vielleicht hört die ja und ist brav.
Wenn ja, dann freut euch und seit heiter
wenn nein, dann geht die Suche weiter.
Mal abgesehen von der Liebe
hat der Mann ja auch starke sexuelle Triebe
welche oft sind schwer zu lenken
kann er doch nur an das Eine denken.
Ob blond, ob schwarz oder brünett
er will mit ihr doch nur ins Bett
so für `ne Nacht, so voll und ganz
denkt er doch meistens mit dem Schwanz
macht dann `nen Strich auf seiner Liste
lässt sie sausen und geht wieder auf die Piste
sucht sich ein neues Mädel aus
und wirft sie nach dem Akt dann raus.
Ja, solche Männer nennt man Schweine
welche wollen nur das Eine.
Hauptsache jemand aufgerissen
und danach dann von nichts mehr wissen.
Tja Mädels, lasst euch eines sagen
solltet ihr es dennoch wagen
mit diesem Typ von Manne gehen
ihr werdet ihn niemals wieder sehen.
So beißet ihm beim Liebesakt
wenn er vor euch liegt ganz nackt
in sein bestes Teil hinein
und brüllt ihn an: du mieses Schwein.
Denn bei Männern dieser Sorte
fehlen euch nicht nur die Worte.
Bloß gut es sind nicht alle so
ich zum Beispiel, darüber bin ich froh.
Denn ich schätze die Frauen mit all ihren Seiten
die Schlauen, die Schönen, aber nicht die breiten.
Drum sag ich, Männer, ihr müsst verstehen
es wird nie ohne Frauen gehen.
Wenn doch, dann geht ihr vor die Hunde
denn ihr rubbelt euch die Hände wunde.
​
So bleibt’s dabei, dass Mann und Frau
sich manchmal schlagen die Augen blau
um danach sich wieder zu suchen
na also, Friede, Freude, Eierkuchen.
​
Mario Sachse
1998
Der Moralpopel
​
Hey, dacht ich, was für ein Tag
als ich am Strand in der Sonne lag
mich ganz spontan mal eben umschaute
und meinen Augen doch kaum traute
was für `n hübsches, kleines Ding dort
sich rotzfrech in der Nase bohrt.
Ich steh auf, geh zu ihr hin
und frag sie: ‚was kommt dir in den Sinn
so aufreizend lässig danieder zu liegen
und den Finger nicht mehr aus der Nase zu kriegen?‘
Da sah sie mich an, mit ihren blauen Augen
und begann sich den Popel vom Finger zu saugen
wobei sie dabei wieder die Augen schloss
und wahrscheinlich den Geschmack des Grünlings genoss.
So stand ich vor ihr und sah sie an
und fing, ohne es zu bemerken, mit popeln an.
Ich war so von ihrem tun fasziniert
dass ich mich hinsaß und ganz ungeniert
in meiner Nase bohrte und dabei fühlte
wie mein Finger in meinem Gehirn rumwühlte.
Doch plötzlich ein Schmerz durch meinen Körper ging
ich die Naseninnenwand aufriss mit dem Ring
den ich geschenkt bekommen habe
von meiner Liebsten als Geburtstagsgabe.
Tja, und die Moral von der Geschicht:
fremdgehen und popeln lohnt sich nicht.
​
Mario Sachse
1998